Himmel über der Wüste, von Paul Bowles
|| Port und Kit reisen nach Nordafrika. Tanger (Marokko) um genau zu sein. Beide möchten den Orten, die vom Krieg berührt wurden so fern wie möglich bleiben. Sie sind auf der Suche nach Sinn, Identität und ihrem Platz auf der Welt, dem Himmel über der Wüste sozusagen.
In ihrer Beziehung liegt eine unterschwellige Spannung, ja fast ein Krampf, der sich in verzweifelt anmutender Kommunikation äußert. Begleitet werden sie von Tunner, einem Freund. Der hat wegen Kit die Reise angetreten und damit auch seine eigene Challenge.
Nach einer Affäre mit Tunner wird für Kit ihre innere Wüste immer unerträglicher. Missverständnisse und kulturelle Spannungen mit Einheimischen, die sich wie zäher Kaugummi durch die Geschichte ziehen, verschärfen die Situation noch.
Irgendwo in der Wüste stirbt Port an Typhus. Kit zieht alleine weiter und durchlebt unvorstellbares. Die Wüste, innere wie äußere, sind Sinnbilder der Isolation, Entfremdung und der Suche nach dem großen Unbekannten.
Intensität und Tempo der Erzählung nehmen zu. Verzweiflung und „sich treiben lassen“ wechseln ab, bis Kit an den Punkt gelangt, von dem es keine Rückkehr mehr gibt. Auch mit Hilfe anderer nicht.
An einem gewissen Punkt angelangt, gibt es kein Zurück mehr. Das ist der Punkt, der erreicht werden muss.
Franz Kafka
Himmel über der Wüste ist tiefgründig, nachdenklich und in poetischer Sprache. Kaufen, lesen, in eine andere Welt entführen lassen und vielleicht etwas nachdenken über das eigene Leben.
Wer mehr über Paul Bowles erfahren möchte, dem sei Yesterday’s Perfume empfohlen.
07/2025
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