Postkarte [GADV] S01-05

Postkarte aus Lubmin 11.10.2018 - [GADV] Staffel 01 - Grüsse aus der Vergangenheit - Das Postkartenprojekt - Boot am Strand der Ostsee
Postkarte aus Lubmin – 11.10.2018

|| Grüsse aus der Vergangenheit ||

Liebste Grüße aus Lubmin!

Heute ist ein besonderer Tag, denn ich sitze hier am Strand und blicke auf das ruhige Wasser der Ostsee. Es ist ein grauer, nebliger Morgen, und die Stille wird nur durch das sanfte Plätschern der Wellen unterbrochen. Während ich hier sitze, denke ich an das Weltgeschehen: Am 11. Oktober 2018 wurde die erste Frau in Saudi-Arabien zur Ministerin ernannt. Ein kleiner, aber bedeutender Schritt in Richtung Gleichberechtigung in einem Land, das lange Zeit von strengen Geschlechterrollen geprägt war. Es erfüllt mich mit Hoffnung, dass Veränderungen möglich sind, auch wenn sie oft langsam vonstattengehen.

In Lubmin selbst gab es heute ein kleines, aber feines Ereignis: Die örtliche Fischervereinigung hat ein Fest organisiert, um die traditionelle Fischerei zu feiern. Es war schön zu sehen, wie die Dorfbewohner zusammenkamen, um die alten Bräuche zu pflegen und die Gemeinschaft zu stärken. Die frischen Fische, die gegrillt wurden, waren ein Genuss, und die Geschichten der alten Fischer erinnerten mich daran, wie wichtig es ist, unsere Wurzeln zu kennen und zu bewahren.

Das Bild auf der Postkarte zeigt ein verlassenes Boot, das am Strand liegt. Es ist ein Symbol für die Vergänglichkeit und die Geschichten, die es zu erzählen hat. Vielleicht gehörte es einst einem Fischer, der seine Tage auf dem Wasser verbrachte, und jetzt liegt es hier, umgeben von Algen und Sand. Es erinnert mich daran, dass auch wir manchmal anhalten und innehalten müssen, um die Schönheit der Natur und die Geschichten, die sie birgt, zu schätzen.

Ich hoffe, es geht dir gut und du kannst bald die frische Seeluft hier in Lubmin genießen!

Herzliche Grüße

8 Antworten

  1. Ich sitze auf dem Deich in Büsum an der Nordsee und schaue mir Deine Grüsse aus der Vergangenheit von der Ostsee an. Deinen Gedanken zu folgen fällt mir in dieser Umgebung leicht. Hier ist die See stürmisch, ihre Wellen schlagen wild gegen den Deich, als wollten sie das Land herausfordern. Der Wind pfeift mir um die Ohren, zerrt an meiner Windjacke und trägt den salzigen Duft des Meeres bis tief in meine Gedanken.

    Die Saison neigt sich dem Ende zu. Die bunten Strandkörbe stehen verlassen, ihre Farben vom Sommer ausgebleicht. Die Möwen kreischen weniger, als hätten auch sie genug vom Trubel. Es ist bald Herbst– und mit ihm kehrt die Ruhe zurück an die See.

    Ich ziehe den Schal fester um den Hals und blicke hinaus. Dort, wo Himmel und Wasser sich berühren, tanzen dunkle Wolken über die Wellen. Ein Fischerboot kämpft sich gegen die Gischt, sein Licht flackert wie ein einsamer Gedanke in der Weite.

    In diesem Moment bin ich allein – und doch nicht einsam. Die See spricht zu mir, in ihrer rauen, ehrlichen Sprache. Sie erzählt von Abschied und Neubeginn, von Stürmen und Stille. Und während der Wind weiter um mich kreist, weiß ich: Der Herbst ist nicht das Ende. Er ist das Versprechen, dass alles wiederkehrt – anders, aber vertraut.
    Beste Grüße von der Waterkant
    Roland

    1. Hi Roland.

      Wunderbare Worte hast du gefunden für den jahreszeitlichen Wechsel an der See. Auch hier in den Bergen schreien sie weniger, als hätten sie genug vom Trubel – hier sind es die Dohlen. Ich liebe deine Beschreibung vom ewigen Kreislauf und der Energie, die durch alles fließt: „Das Versprechen, dass alles wiederkehrt – anders, aber vertraut”.

      Genieße die Zeit in den Dünen

  2. Hallo Axel!

    Team Wasser hier. Aber das weißt Du ja bereits , denn haben wir nicht letztens erst über das Thema Meer vs. Berge gesprochen…? Ich hab oft schon ganz dolle Sehnsucht nach der See. Für mich ist es einfach ein Ort der Ruhe und des Trostes. Vielleicht bin ich auch deshalb letztes Jahr im Oktober ihrem Ruf gefolgt und habe getan, was ich noch noch getan habe – ich bin spontan ganz alleine ein paar Tage an die Ostsee gefahren.

    Wie Roland es oben bereits beschrieben hat, empfinde ich es auch. Am Meer ist man nie wirklich einsam. Der Rhythmus der ans Ufer schlagenden Wellen scheint sich mit unserem Herzschlag zu synchronisieren und macht hörbar, wie lebendig wir doch sind. Die im Wind segelnden Möwen scheinen uns etwas spöttisch und doch so weise zuzurufen – komm mit, breite deine Flügel aus und fliege!

    Das Meer scheint unendlich weit und stellt dennoch eine Grenze dar, die wir ohne Hilfsmittel nicht passieren können. Trotzdem fällt es mir nicht schwer vorzustellen, dass irgendwo da drüben am anderen Ufer auch gerade Menschen sind, die vielleicht ganz ähnlich empfinden.

    Am Strand fühle ich Verbindung. Meine Füße im Wasser, Feuerstein und Bernstein sammelnd, Wind und Salz in den zerzausten Haaren, Sonne auf der Haut. Verbundenheit mit allen Elementen, allem was lebt und ganz besonders aber mit mir selber.

    Und plötzlich habe ich wieder Sehnsucht nach der See….

    Liebe Grüße,
    Simone

    1. Hi Team Wasser, aka Simone!

      Ja, vor ein paar Tagen erst haben wir über die Berge und die See gesprochen. Ich habe mich dann auf den Weg in die Berge gemacht, und du? Wann geht es los Richtung See, dem Ort, an dem du die Verbindung zu den Elementen, allem Lebendigen und dir selbst so intensiv spüren kannst? Ich hoffe deine Sehnsucht findet bald Frieden; die Füße in der Brandung, die Nase in der salzigen Gischt…

      Und bis dahin hab eine gute Zeit, wo auch immer deine Füße und Nase dich hinziehen

  3. Hallo Axel,
    deine Postkarte weckt Erinnerungen….ich war mit meinen Eltern oft am Meer und mit meinen Großeltern in den Bergen. Ich habe zwei Seelen in meiner Brust….ich mag das Meer…es nimmt soviel mit was sich in mir ansammelt…es löst Altes in mir und befreit…es lässt mich durchatmen und die Berge….sie erinnern mich daran, dass es sich lohnt zu „kämpfen“für das was mir wichtig ist. Die Berge, sie belohnen mich mit einer erdverbundenen Weite.
    Ich mag es im Herbst und Winter am Meer zu sein, wenn sich die Wellen türmen, der Wind über das Land weht und ich draußen oft alleine unterwegs sein kann.
    In den Bergen war ich im Sommer, wenn der Wald Schatten spendet und kühle schenkt. In einem Urlaub mit meinen Großeltern habe ich rote Schuhe bekommen. Mein Opa und ich hatten jeder einen Wanderstock, wir haben Plaketten gesammelt von den Orten an denen wir gewesen sind. Diese kamen dann auf unsere Wanderstöcke. Zur Erinnerung.
    Wenn ich an die Urlaube mit meinen Eltern denke, fallen mir das Krabben pullen ein, die Wattwanderungen, die vielen Marienkäfer in den Dünen und die Regentage am Meer. Ich erinnere mich an das Hochseeangeln und an die Ausflüge mit einem Schiff.
    Ich bin immer noch gerne am Meer.
    Doch da ist noch etwas anderes …..
    Ich habe in den vergangenen Jahren immer Mal wieder Zeit in den Bergen verbracht und ich spüre eine Verbundenheit….da ist etwas…
    Ich danke dir für diese wunderbaren Erinnerungen.
    Herzliche Grüße Yvonne

    1. Hi Yvonne.

      Da hast du eine Kindheit mit dem Besten aus beiden Welten gehabt. Wunderbar ist das.
      Vielleicht magst du mal die Jahreszeiten deiner Besuche wechseln, um alle vier Qualitäten des Jahres an einem Ort erfahren zu können.

      Ich freue mich schon auf die Geschichten die du mitbringen wirst

  4. Hi Axel,
    schließe mich Simone an – eindeutig Team Wasser, genauer: Team Nordsee. Ich liebe diese atemberaubende, raue Schönheit, die besonders auf den Inseln zur Geltung kommt. Hier kann man die Elemente so unmittelbar erleben, sich von Weite und Zeitlosigkeit tragen lassen und den Geschichten des Meeres lauschen, die es wie kostbare Schätze hütet.

    Hach, da ist sie wieder: die Sehnsucht nach Meer. Wie wunderbar, dass ich schon bald wieder dort oben sein darf!

    Vorfreudige Grüße
    Svea

    1. Svea!

      Jetzt hab ich auch Sehnsucht nach Meer, den Schreien der Möwen und der Brandung im Herbstwind…
      Hach ja

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